16.1.2022
Frank Moser
Handball, 2. Bundesliga, Frauen: TV Aldekerk – VfL Waiblingen 31:33 (16:14)
"Hauptsache gewonnen“
- damit ist der 33:31-Erfolg (14:16) der TIGER Girls beim punktlosen Tabellenletzten TV Aldekerk wohl treffend überschrieben. Erst eine Parade der VfL-Torhüterin Svenja Wunsch und der 14. Treffer der besten TIGERS-Torschützin Vanessa Nagler zum 33:31 sicherten dem VfL in der Schlussminute den knappen Auswärtssieg. Mit der Angriffsleistung seiner Schützlinge war der VfL-Trainer Thomas Zeitz noch zufrieden. "Aber in der Abwehr standen wir ganz schwach“.
Obwohl Thomas eine positive Vorbereitung und eine gute Stimmung seines Teams vor der ersten Partie im neuen Jahr ausmachte, missglückte dem VfL am Niederrhein der Auftakt völlig. Nach 122 Sekunden führte der Gastgeber mit 3:0, drei Minuten später sogar mit 6:2. Schon früh zeigte sich die TIGERS-Abwehr als Schwachstelle an diesem Sonntagnachmittag. „Da waren wir gedanklich nur bei 50 Prozent“, resümierte später Thomas.
Die Folge: Einfache Körpertäuschungen der TV-Angreiferinnen reichten oft zum Aushebeln der VfL-Defensive, ebenso landeten die Abpraller mehrheitlich wieder bei Aldekerk. Immerhin zeigte der Waiblinger Angriff seine Qualitäten, allen voran die Rückraumspielerinnen Vanessa Nagler, Samira Brand und Mariel Wulf, die am Ende zusammen 28 Tore erzielten. Doch auch der 11:11-Ausgleich durch Samira in der 22. Minute brachte keine Stabilisierung der TIGERS-Abwehr. Zumal auch die Anzahl der gehaltenen Würfe von Torhüterin Celina Meißner merklich unter ihrer sonst überdurchschnittlichen Quote lag. Bis zur Halbzeit setzte sich Aldekerk wieder leicht auf 16:14 ab.
Der Tabellenletzte verteidigte die Zwei-Tore-Führung bis zum 19:17. „Danach standen wir für einige Minuten recht ordentlich in der Abwehr“, so VfL-Coach Thomas. Mit einem 4:0-Lauf holten sich die TIGERS erstmals die Führung in der Partie (21:19, 38. Minute). Da die Gästeabwehr anschließend jedoch wieder schwächelte, blieb das Spiel auf der Kippe. Mit viel Kampfgeist und Einsatzwillen glich Aldekerk fünfeinhalb Minuten vor dem Ende wiederum aus (29:29).
Das Remis hatte auch noch beim 31:31 Bestand, zu spielen waren da noch knapp zweieinhalb Minuten. Vanessa Nagler blieb vom Siebenmeterpunkt nervenstark und netzte auch ihren fünften Strafwurf zur neuerlichen Führung (32:31) ein. Auf der Gegenseite hielt die mittlerweile eingewechselte VfL-Torhüterin Svenja Wunsch zwei wichtige Bälle. Wieder in Ballbesitz überstand Waiblingen die noch verbleibenden 56 Sekunden gegen die nun offene TV-Abwehr schadlos. Nach der letzten Waiblinger Auszeit sicherte Nagler mit dem Treffer zum 33:31 den glücklichen Auswärtssieg des Tabellenzeiten.
Thomas Zeitz: "Das Spiel war hoffentlich ein Wachrüttler für das Team"
„Im Angriff lassen wir insgesamt nur wenige Chancen liegen, da lag heute nicht das Problem“, gab TIGERS-Trainer Thomas Zeitz zu Protokoll. „Aber in der Abwehr waren wir heute sehr schwach. Andererseits war der Auftritt heute mit dem glücklichen Ende hoffentlich auch ein Wachrüttler für die kommenden Spiele gegen Göppingen und im Pokal gegen den Thüringer HC. Da brauchen wir wieder zu 100 % Einsatzwillen und Konzentration."
TV Aldekerk: Kothen, Cengiz, Leuf; A. Huppers (8/1), F. Huppers (9/5), Albin (1), Nebel, Nunnendorf, van Katwijk, Rottwinkel (6/2), Beugels (4), Korsten (2), Strunz (1).
VfL Waiblingen: Meißner, Wunsch; Nagler (14/5), Schraml, Hagen (1), Klingler, Brand (8), Hammer (1), Wulf (6), Bergfeld, Henkel (3), Ridder, Pollakowski.
Bericht: Frank Moser