12.12.2021
Frank Moser
VfL gibt in Regensburg einen Punkt und die Tabellenführung ab
Handball, 2. Bundesliga, Frauen: ESV Regensburg - VfL Waiblingen TIGERS 26:26
In der Partie der TIGER Girls beim starken Aufsteiger ESV Regensburg stand es nicht weniger als achtzehn Mal Unentschieden. Kein Team konnte sich in der nicht immer hochklassigen, dafür aber sehr spannenden Begegnung mit mehr als zwei Toren absetzen. Zuletzt gelang dies dem VfL beim 24:22 zehn Minuten vor dem Ende. Doch die TIGER Girls brachten den Vorsprung nicht ins Ziel, sondern mussten sich mit dem alles in allem leistungsgerechten 26:26-Remis (16:15) begnügen. Allerdings bedeutet die Punkteteilung für die Waiblingerinnen auch den Verlust der Tabellenführung an den nun punktgleichen HSV Solingen-Gräfrath.
Waiblingen erneut erfolgreichste Werferin Vanessa Nagler eröffnete den Torreigen in Regensburg mit einem verwandelten Siebenmeter. Doch nach der frühen Zeitstrafe gegen Vivien Jäger lief der VfL für gut zwanzig Minuten erstmal einem Rückstand von ein bis zwei Toren hinterher. Die Regensburger „Bunker-Ladies“ spielten ihre Angriffe oft geduldig aus, bis der starke Rückraum mit Amelie Bayerl und Franziska Peter in aussichtsreiche Wurfpositionen kam. Auf der anderen Seite kamen die TIGER Girls ebenfalls überwiegend über die Mitte mit Stemmwürfen von Samira Brand und Vanessa Nagler oder durch die Treffer von Caren Hammer im starken Eins-gegen-Eins-Spiel zu ihren Torerfolgen. Das Spiel blieb eng, es dauerte bis zur 27. Minute, bevor Rabea Pollakowski per Strafwurf zum 15:14 nach langer Zeit erstmals wieder die TIGERS in Führung brachte. Zur Pause lag jedoch wieder der ESV knapp vorne (16:15), weil dem VfL in der Schlussphase mehrere technische Fehler und Fehlwürfe unterliefen.
TIGER Girls verpassen die Drei-Tore-Führung
Beide Teams hatten in den ersten 30 Minuten zumeist über das Zentrum den Weg zu den Torerfolgen gesucht. Darauf stellten sich die Abwehrreihen nun besser ein, so dass Treffer zunehmend zur Mangelware wurden. Der Versuch, das Angriffsspiel in die Breite zu ziehen und die Außenspielerinnen mehr einzubeziehen, klappte nur phasenweise. Die erste und zweite Welle fand quasi gar nicht statt, da sowohl der ESV wie auch Waiblingen ein gutes Rückzugsverhalten zeigten. Das Spiel wogte weiterhin hin und her. Zumeist legte Regensburg vor, der VfL glich wiederum aus. Dabei zeigte vor allem Vanessa Nagler erneut ihre Angriffsqualitäten mit einer hohen Trefferquote und überlegten Pässen auf die Linksaußen Rabea Pollakowski, die ebenso überlegt die Regensburger Torhüterin zum 23:21 überlupfte und wenig später mit dem Wurf ins kurze Eck zum 24:22 traf. Der vor dem Spiel leicht favorisierte VfL schien sich also doch noch mit einem schwer erkämpften Arbeitssieg durchzusetzen. Doch die TIGER Girls verpassten die Chance, erstmals in dieser Partie überhaupt eine Drei-Tore-Führung zu erzielen. So kamen die Regensburgerinnen zum erneuten Ausgleich und beantworteten auch die letzte Waiblinger Führung (26:25) wieder mit einem Gegentreffer. Beiden Teams blieben noch jeweils ein Angriff für den möglichen Siegtreffer. Pollakowski hatte mit ihrem Wurf an den Pfosten Pech, der letzte Regensburger Versuch strich knapp am von Svenja Wunsch im zweiten Durchgang gut behüteten Waiblinger Tor vorbei. So blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden.
ESV Regensburg: Meystan, Krupa (1); Mooser, Vetter (2), Schiegerl, Peter (6), Hoppe (1), Mustafic (6), Smideliusz, Kasper, Brennauer (3), Bayerl (6), Rohrl, Fuhrmann (1), Stefan.
VfL Waiblingen: Meißner, Wunsch; Sabljak, Nagler (10/2), Klingler, Brand (3), Hammer (2), Wulf (1), Bergfeld, Henkel (2), Ridder, Jäger (2), Pollakowski (6/2).