17.7.2022
Erneut Gold für die DHB-Beachhandballerinnen mit TIGER Girl Lena Klingler!
Der Welt- und Europameister gewinnt auch
die World Games 2022 in den USA
Freudestrahlend streckten Deutschlands Beachhandballerinnen auf dem Siegerfoto drei Finger in die Höhe: Mit einem 2:0-Finalsieg (15:14, 9:8) über Norwegen holte sich das DHB-Team mit Lena Klingler vom Erstligaaufsteiger VfL Waiblingen den dritten großen Titel innerhalb eines Jahres.
Nach der Europameisterschaft im vergangenen Jahr und dem Gewinn der WM vor drei Wochen auf Kreta, marschierte das von Alexander Novakovic trainierte DHB-Team auch bei den World Games in Birmingham, Alabama, USA von Sieg zu Sieg und krönte die tolle Entwicklung im deutschen Beachhandball mit einer weiteren Goldmedaille.
Jetzt hofft der Deutsche Handballbund noch mehr, dass die immer beliebter werdende Sportart endlich auch olympisch wird. Immerhin stattete IOC-Chef Thomas Bach dem DHB-Team in Birmingham schon mal einen Besuch ab.
Bei den World Games in US-amerikanischen Birmingham, Alabama, kämpften mehr als 3600 Athletinnen und Athleten aus 110 Ländern um insgesamt 600 Medaillen in 34 höchst verschiedensten Sportarten, die allesamt nicht olympisch sind.
Dazu gehört eben auch die Trendsportart Beachhandball. Die Erfolge der DHB-Frauen sorgen auch in Deutschland dafür, dass diese dynamische Sportdisziplin mit spektakulären Aktionen immer mehr Anhänger findet.
„Der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremse“
Die DHB-Frauen setzten auch in Birmingham ihre Erfolgsstory fort, unter ihrem Motto „Der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremse“. Schon bei der WM auf Kreta war das junge deutsche Team nicht aufzuhalten und stürmte mit neun Siegen zum World Champion Titel. Dabei brachten die deutschen Beachhandballerinnen das Kunststück fertig, nicht einen einzigen Satz abgeben zu müssen.
Das gelang dem DHB-Team bei den World Games zwar nicht, doch das minderte nach dem 2:0-Finalsieg über Norwegen die Freude über die nächste Goldmedaille in keiner Weise.
Das ursprüngliche Teilnehmerfeld reduzierte sich zum Turnierbeginn von acht auf sechs Nationalmannschaften. Dänemark und Vietnam hatten Probleme mit ihren Flügen, die nicht planmäßig abhoben. Somit wurde der Austragungsmodus kurzerhand auf „jeder gegen jeden“ in der Vorrunde geändert. Nach dem klaren 2:0-Auftaktsieg (34:17, 28:18) gegen Mexiko folgten für das DHB-Team zwei schwer umkämpfte 2:1-Erfolge über Argentinien (14:19, 19:16, 6:5) und Norwegen (14:16. 23:16, 7:6) im Shoot Out. Wieder klare Angelegenheiten hingegen waren die Zwei-Satz-Siege gegen Australien (28:0, 24:6) und den Gastgeber USA (21:10,20:12).
Die US-Auswahl war tags darauf auch gleich wieder der Halbfinalgegner der deutschen Auswahl und erneut chancenlos. Das DHB-Team zog mit 2:0 (26:8, 26:11) souverän ins Finale ein, in dem Norwegen nach dem 2:0-Semifinal-Sieg über Argentinien (22:16, 18:16) auf die DHB-Auswahl wartete.
Spannendes Finale GER - NOR
Das Endspiel war auch live im Free-TV in Deutschland zu verfolgen und an Spannung kaum zu überbieten. Beide Defensivreihen inklusive der Torhüterinnen Katharina Filter (GER) und Tonje Lerstadt (NOR) bestimmten das Spielgeschehen. Die Keeperinnen glänzten mit etlichen Paraden, zudem unterliefen den Angreiferinnen gegen starke Abwehrreihen ungewohnt viele Offensivfouls.
Amelie Möllmann, Top-Scorerin der deutschen Auswahl, steuerte bis zum 8:8 im ersten Satz alle deutschen Punkte bei. Auch bis kurz vor dem Schlusspfiff setzte sich kein Team ab. Beim Stand von 14:14 kam die DHB-Auswahl nochmals in Ballbesitz, vier Sekunden verblieben auf der Uhr. Als alle bereits mit einer Entscheidung per Golden Goal rechneten, fasste sich Isabel Kattner ein Herz und versenkte mit einem Gewaltwurf aus gut zwölf Metern den Ball im norwegischen Gehäuse - Satzgewinn für Deutschland.
Der zweite Durchgang wurde noch stärker von den Defensiven und den Keeperinnen bestimmt. Für das eigentlich auf hohe Punktzahlen ausgelegte Regelwerk von Beachhandball mit einem kleinen Spielfeld und dem permanenten Überzahlspiel 4 gegen 3 fielen im Finale der World Games kaum Tore und Punkte. Nach Ablauf der regulären zehn Minuten Spielzeit endete der zweite Satz mit 8:8. Das Golden Goal musste also darüber entscheiden, ob Deutschland sofort jubeln durfte oder ob der Titel im Shoot Out entschieden würde. Die DHB-Auswahl holte sich den Ballbesitz aus dem Hochball, doch der erste Wurf auf das norwegische Tor war eine sichere Beute der Keeperin. Nun hatten die Skandinavierinnen die Chance, den zweiten Satz für sich zu entscheiden. Gegen das Abwehrbollwerk und Keeperin Katharina Filter nutzte aber auch Norwegen seine Möglichkeit nicht. Im Gegenzug ließ schließlich Amelie Möllmann mit ihrem Treffer zum 9:8 die DHB-Auswahl um das Trainergespann Alexander Novakovic und Hendrik Sander einmal mehr jubeln - Gold!
Bronze ging an Argentinien, das im kleinen Finale die USA mit 2:0 bezwang (20:15, 20:12).
DHB-Auswahl: Katharina Filter (Torhüterin), Kirsten Walter, Michelle Schäfer, Belen Gettwart, Isabel Kattner, Lena Klingler, Carolin Hubner, Lucie Marie Kretzschmar, Liv Süchting, Amelie Möllmann.
Beitrag: Frank Moser
Fotos: Team Deutschland / Paul Burba (8) / privat (1)