26.2.2019
Kurz
Handball, 2. Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – Kurpfalz-Bären Ketsch 27:30 (14:14)
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED GISBERT NIEDERFÜHR (ZVW)
Vieles versucht, vieles besser gelöst als in den beiden Spielen zuvor, aber eben auch zu viele Fehler gemacht: Die Zweitliga-Handballerinnen des VfL Waiblingen verlangten dem Aufstiegskandidaten Kurpfalz-Bären Ketsch im Spitzenspiel alles ab, standen in der heimischen Rundsporthalle am Ende aber erneut mit leeren Händen da.
Mehr Ausstrahlung hatte VfL-Trainer Nicolaj Andersson von seinen Spielerinnen verlangt. Das ist nur teilweise gelungen. Die kämpferische Ausstrahlung stimmte: Die Waiblingerinnen gaben keinen Ball verloren, unterbanden das schnelle Umschaltspiel der Ketscherinnen fast völlig und schnappten den Gästen oft Bälle weg für Konter. Sie holten im ersten Durchgang sogar einen Vier-Tore-Rückstand auf und boten vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte entschlossene und deshalb erfolgreiche Angriffskombinationen. Der VfL schaffte das aber nicht über die gesamte Spielzeit und hatte zu viele Phasen, in denen die Hektik regierte und die Abwehr nicht mehr konsequent zupackte. Das machten die Gäste deutlich besser. Sie blieben ruhig und gewannen deshalb am Ende noch recht sicher.
Es hatte schlecht für Waiblingen begonnen. Die ersten Angriffsversuche schlugen fehl, doch aus dem 1:3 machte der VfL ein 4:4. Er ließ jedoch auch gleich die erste Schwächephase folgen. Zu passiv, zu abwartend habe seine Mannschaft hier agiert, meinte Trainer Andersson später. Beim 6:10 reagierte er und justierte das VfL-Spiel neu. Mit Erfolg: Innerhalb von nur 40 Sekunden kamen die Gastgeberinnen auf 9:10 heran. Dreimal traf Simona Nikolovska, die vor allem im ersten Durchgang (sechs Treffer) ein starkes Spiel zeigte. Zwar baute Ketsch den Vorsprung nach eigener Auszeit auf 13:10 aus, doch in die Kabine ging es mit 14:14.
In Durchgang zwei hatten Vanessa Nagler und Jasmin Dirmeier mehr Einsatzzeiten, und das lohnte sich. In seiner besten Phase ging der VfL beim 16:15 erstmals in Führung und hielt den knappen Vorsprung bis zum 21:20 (41. Minute). Und das, obwohl die Mannschaft zwischenzeitlich nur mit fünf Spielerinnen auf dem Feld war.
Doch darauf folgte die nächste unkonzentrierte Phase. Der VfL leistete sich zu viele Fehler im Angriff und ließ Ketsch mit Schwächen in der Abwehr zu einfachen Toren kommen. Vor allem Verena Oßwald nutzte den Freiraum (acht Treffer in Durchgang zwei). Torhüterin Mandy Hoogenboom hielt zwar viele Bälle, doch auch sie sah bei einigen Toren nicht gut aus. All dies führte schließlich dazu, dass Waiblingen zwar bis zur 58. Minute noch zumindest auf ein Unentschieden hoffen durfte, aber letztlich keinen Erfolg hatte. Bezeichnend, dass ein technischer Fehler von Sinah Hagen die letzte Chance zunichtemachte und Ketsch mit dem 30. Treffer den 30:27-Sieg sicherstellte. Der VfL Waiblingen hat somit das dritte Spiel in Folge verloren, hatte den 380 Zuschauern aber ein engagiertes und bis zum Schluss spannendes Spiel geboten.
VfL Waiblingen: Hoogenboom, Waldenmaier; Nagler (2), Teixeira da Silva, Dirmeier (29, Gruber (5), Hagen (1), Baur (3/3), Hammer (3/1), Odrowska (1), de Bellis (1), Hojczyk, Nikolovska (6), Welter (3).
Kurpfalz-Bären Ketsch: Stockhorst, Rüttinger; Michels, Feiniler (6), Brand (1), Sommerrock (1), Marmodee (1), Fackel (5/2), Oßwald (9), Fabritz (1/1), Moser (2), Engelhardt (4), Eckhard.
VfL-Linksaußen Simona Nikolovska feierte am Samstag ihren 28. Geburtstag und erzielte sechs Treffer gegen die Kurpfalz-Bären aus Ketsch[gallery ids="https://www.waiblingen-tigers.de/wp-content/uploads/2019/02/HP_TigersF1_web-33.jpg|,https://www.waiblingen-tigers.de/wp-content/uploads/2019/02/03-2.jpg|,https://www.waiblingen-tigers.de/wp-content/uploads/2019/02/01-2.jpg|"]