21.11.2021
Frank Moser
Der TSV Nord Harrislee beendet die Siegesserie der TIGER Girls
Jäh gestoppt wurde die Siegesserie der Waiblinger TIGER Girls in der 2. Bundesliga. Nach einer schwachen Leistung unterlag der VfL in der heimischen Rundsporthalle dem TSV Nord Harrislee auch in der Höhe verdient mit 21:29 Toren (9:15). Die Gäste von der dänischen Grenze waren bestens auf die TIGERS eingestellt und in der ersten und zweiten Welle wesentlich erfolgreicher.
Die Ursache für die erste Saisonniederlage des VfL war nicht im Fehlen der erkrankten Stammspielerinnen Sinah Hagen und Rabea Pollakowski zu suchen. Vielmehr schafften es die TIGER Girls zu keinem Zeitpunkt, die großen Lücken im Abwehrverband zu schließen, noch fanden sie gegen eine clever agierende TSV-Defensive in den Spielfluss. Zwar gab es im zweiten Durchgang Ansätze, nach dem Sechs-Tore-Halbzeitrückstand die Partie noch zu drehen. Die Gäste hatten mit ihrem starken Konterspiel jedoch immer wieder die richtigen Antworten und siegten hochverdient.
Dabei hatte es gar nicht mal so schlecht für die TIGER Girls begonnen. Die 6:4-Führung nach gut 13 Minuten war aber zu diesem Zeitpunkt weniger das Ergebnis der Waiblinger Angriffsstärke. Vielmehr fabrizierte Harrislee bis dahin noch einige technische Fehler mehr als der VfL oder scheiterte an Waiblingens Torhüterin Celina Meißner. Der Gastgeber zog sein Angriffsspiel zu sehr in die Breite. Harrislee rückte dabei sehr flink aus der 6:0-Abwehr heraus, fing so gleich ein halbes Dutzend Waiblinger Pässe ab und konterte erfolgreich. Der Treffer von Mariel Wulf zum 8:7 (19. Minute) sollte bereits die letzte Waiblinger Führung sein. Bis zum Pausenpfiff ging im VfL-Angriff dann fast gar nichts mehr, und die Gäste dominierten. Mit einem 8:1-Lauf zog das Team von TSV-Trainer Olaf Rogge zur 15:9-Pausenführung davon.
TIGERS-Aufholjagd in der zweiten Halbzeit bleibt aus
Das erhoffte Aufbäumen des VfL nach Wiederanpfiff? Leider Fehlanzeige. Die Gäste erhöhten sogar auf 17:9. Es war einfach nicht der Abend des Tabellenführers gegen die kompromisslosen Vollgas-Handballerinnen aus dem Norden. Fehlender Wille war dem VfL-Team nicht vorzuwerfen. Die zaghaften Versuche, eine Aufholjagd zu starten, wurden jedoch durch Fehlwürfe und technische Fehler immer wieder im Keim erstickt. Der TSV bestrafte nahezu jeden Waiblinger Ballverlust mit einem Gegentor. So schmolz der Vorsprung der Gäste auf maximal fünf Tore zusammen. Am Ende bestieg der TSV Harrislee mit einem hochverdienten 29:21-Erfolg den Bus für die lange Heimfahrt an die dänische Grenze.
Der VfL-Trainer Thomas Zeitz hatte nicht erst vor diesem Spiel immer wieder betont, dass sich die Mannschaft noch in einem Entwicklungsprozess steckt und auch irgendwann die erste Niederlage kommt. Das diese nun nicht gegen einen der Aufstiegsaspiranten kassiert wurde, mag einerseits enttäuschen und überraschen. Andererseits kann der Spielverlust aber auch ein ein Weckruf an das Team zum richtigen Zeitpunkt sein.
VfL Waiblingen: Meißner, Wunsch; Sabljak (3), Nagler (6/3), Klingler, Brand (5), Hammer, Wulf(3), Bergfeld, Henkel (2), Ridder (1), Jäger (1).
TSV Nord Harrislee: Fasold (1); Mettner (4), Andresen (9/2), Lauf, Rahn (1), Jeß (3), Jansen (4),Schneemann, Lubrich, Albers, Groth (1), Fischer (6/1).
Bericht: Frank Moser
Fotos: Heiko Potthoff / www.starkebilder.net